Zweifamilienhaus Ferren
Ferren, 6277 Kleinwangen
Der Weiler liegt am Westhang vom Baldeggersee im Luzerner Seetal und hat einen intakten Baubestand aus Bauerngehöfte. Der Ersatzneubau knüpft an diesen Bestand an indem das Volumen und die Dachform übernommen wird.
INFO
Wohnhaus Ferren, Kleinwangen
Mehrgenerationenhaus
rohes Holz, roher Beton, Glas
Das Volumen wird in einen dreistöckigen Hauptbau mit einem zweistöckigen Anbau gegliedert. Ein gleichschenkliges Satteldach mit Dachvorsprung bildet sowohl für den Hauptbau als auch für den Nebenbau den Dachabschluss. Der rechteckige Hauptbau weißt total vier Geschosse auf. Das Kellergeschoss wird in Beton und zum Teil sichtbar gehalten, ostseitig als Sockel westseitig wird die dreistöckige Laubenstruktur wie sie Bauernhäuser inne haben, übernommen. Das Dachgeschoss wird durch eine ringsumlaufende Holzstruktur abgehoben. Der Anbau ist zweistöckig und dient einerseits als Garage andererseits als Dachatelier.
Die Erschliessung der beiden Wohnungen erfolgt, wie im ländlichen Raume bei Bauernhäuser üblich, über eine kleine Aussentreppe. Der rechteckig definierte Vorraum bildet den Ausgang für die beiden Wohnungen und den Abgang in den Keller.
Das Hochparterre beherbergt die 4 ½ Zimmerwohnung. Über einen kleinen Vorraum, der als Garderobe dient, ist das als Rechteck ausformulierte Wohnzimmer angegliedert. Über das Wohnzimmer sind sämtliche für das Wohnen ausgebildete Räume angedockt. Je nach Funktion der dahinterliegenden Räume sind die Öffnungen zum Wohnraum unterschiedlich ausgebildet. Die Öffnung zur Küche und zur Garderobe hin werden mit einem Sturz abgetrennt hingegen werden die flächenbündigen Türen zu den Schlafräumen mit demselben Material wie die Wand erstellt. Der Zugang zum Arbeiten erfolgt fliessend, durch diese Massnahmen entsteht eine Hierarchie für die dahinterliegenden Räume. Über die ganze Westfront dient der Laubengang als Zwischenraum von Innen und Aussen, die geringe Tiefe des Wohnraumes wird mit der Glasfront zur Laube hin erweitert.
Der Luftraum bei der einläufigen Treppe ins zweite Obergeschoss dient zusätzlich als Lichtführung. Das Obergeschoss ist das Eingangsgeschoss für die obere Maisonette-Wohnung und als Schlafteil ausgebildet. Die rechteckige Diele dient für den Eingangsbereich und als Vorraum für die Schlafzimmer mit direktem Ausgang zur Laube. Wiederum sind die flächenbündigen Türen mit demselben Material wie die Wände erstellt, es entsteht dadurch ein ruhig ausformulierter Eingangsbereich. Dieser dient sowohl als Empfangsraum für Gäste und als gemeinsamen Raum vor den Schlafräumen zur Laube hin.
Über die mittig in der Diele platzierte Treppe wird das Dachgeschoss erschlossen. Im Dachgeschoss befindet sich der Tagesbereich mit Wohnen, Essen und der Küche. Dieser Loftbereich wird durch die zweiseitig angebrachte Laube bzw. gedeckten Sitzplatz erweitert.
Die Analogie zu den bestehenden alten Bauten sowie die einfache und schlichte Volumenausbildung stehen für den Ausdruck des Gebäudes. Die massgebenden tektonischen Vorgaben für Holzbau beeinflussen den Entwurf zusätzlich wird eine Hierarchie der einzelnen Räume und deren Abfolge angestrebt.
Die Fassaden werden in einen Sockel, Dach und einen dazwischen positionierten Hauptteil horizontal gegliedert. Der sichtbare Sockel wird innen gedämmt, dadurch wird der Beton aussen sichtbar. Der Hauptteil wird in zwei horizontale Schichten aufgeteilt. Vertikal werden diese beiden Schichten wiederum unterschiedlich vertikal aufgeteilt. Durch diese Massnahmen werden die Lauben mit dem Holzgeländer mit der Fassade eingebunden sowie wird die Dreistöckigkeit des Gebäudes als überhöhtes zweigeschossiges Gebäude wahrgenommen.
Das gleichschenklige Dach mit 25° Dachneigung wird durch die offene Holzkonstruktion abgehoben. Die V-Stützen sind windsteif, dadurch kann diese Konstruktion offen ausgestaltet werden.